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Die Sägepalme, deren botanischer Name Serenoa repens (BARTR.) SMALL bzw. Sabal serrulata (MICHX.) NUTT. lautet, gehört zur Familie der Palmengewächse (Arecaceae). Ihre strauchartige Wuchsform lässt sie maximal 6 m hoch werden, ihr Name kommt von den stark gesägten Blättern.

Sägepalme - Serenoa repensMedizinisch verwendet werden die Früchte dieser Zwergpalme. Die schwärzlichen, eiförmigen Beeren - auch Sabalfrüchte genannt - sind einsamig und olivengroß. Sie werden aus Wildvorkommen v. a. in den küstennahen Südstaaten der USA und in Mittelamerika gesammelt und anschließend luftgetrocknet.

Sägepalmenfrüchte enthalten Lipide (bis zu 20 Prozent, v. a. Triglyceride und freie Fettsäuren), Polysaccharide, Flavonoide, Carotinoide und Steroide (u .a. ß-Sitosterol).

Extrakte aus den Sägepalmenfrüchten haben in vielen Studien ihre positive Wirkung bei Beschwerden mit dem Wasserlassen im Rahmen einer gutartigen Vergrößerung der Prostata gezeigt. Die lästigen Beschwerden der Patienten - wie u. a. häufiges Wasserlassen besonders in der Nacht bei nur geringem Harnvolumen und die Ansammlung von Restharn - werden gelindert, und die Lebensqualität wird wieder verbessert.

Für diese Wirkung sind vor allem die hormonartigen Verbindungen der Sabalfrüchte, die Steroide, vermutlich aber auch andere Inhaltsstoffe verantwortlich: Für die Entstehung einer gutartigen Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) besitzt die Umwandlung von Testosteron in eine andere hochwirksame Verbindung zentrale Bedeutung. Dabei bildet sich mittels eines körpereigenen Enzyms, der 5α-Reductase, aus dem Testosteron das androgen sehr wirksame 5α-Dihydrotestosteron. Die in den Sägepalmenfrüchten enthaltenen Phytosterole zeigen eine deutliche und dosisabhängige Hemmwirkung auf dieses Enzym in der Prostata; zusätzlich verdrängen sie bereits gebildetes 5α-Dihydrotestosteron von seinem Rezeptor und regen seinen Abbau an.
Darüber hinaus konnte eine Linderung von Entzündungsprozessen, nämlich eine hemmende Wirkung auf die hierbei aktiven Enzyme Cyclooxygenase und 5-Lipoxygenase, nachgewiesen werden.
In Kurz- und Langzeitstudien zeigten sich die in Fertigpräparaten enthaltenen Sabalfrucht-Extrakte überlegen gegenüber Placebo und gleichwertig gegenüber dem synthetisch gewonnenen und in Fertigarzneimitteln enthaltenen α-Reductasehemmer Finasterid.
Auch bei langfristiger Einnahme sind Präparate, die Sabalfrüchte als Einzelextrakt oder auch in Kombination mit Brennnesselwurzel-, Goldruten- oder Kürbissamenextrakt enthalten, gut verträglich; nur in seltenen Fällen können Magenbeschwerden auftreten.

Die Anwendung von Sägepalmenfrucht-Präparaten ist sinnvoll bei Problemen mit dem Wasserlassen (Miktionsbeschwerden) im Rahmen einer benignen Prostatahyperplasie im Stadium I bis II. Ihre Einnahme kann allerdings nur die Beschwerden bei vergrößerter Prostata verbessern, ohne die Vergrößerung an sich zu beheben. Ein regelmäßiger Arztbesuch zur Kontrolle ist deshalb sehr wichtig.
Patienten mit hormonabhängigen Karzinomen, wie z. B. bei Prostatakrebs, sollten wegen der pflanzenhormonellen Wirkung der Präparate vor einer Einnahme immer erst ärztlichen Rat einholen.

Wichtig ist es in jedem Fall auch, vor einer Selbstbehandlung die Ursachen der Beschwerden von einem  Arzt gründlich abklären zu lassen.

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