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2015 war insgesamt ein gutes Jahr für die Welt der Arzneipflanzen. Der internationale Höhepunkt war sicherlich der Nobelpreis für Youyou Tu, den sie für die Erforschung von Artemisia annua bei Malaria erhalten hat:
http://welterbe-klostermedizin.de/index.php/blog/173-medizinnobelpreis-fuer-die-erforschung-von-artemisia-annua

In einigen westlichen Ländern, so auch in Deutschland, bewegt sich langsam etwas hinsichtlich einer weiterführenden Legalisierung von Cannabis als Arzneimittel. Nach derzeitigem Stand wird sich noch in dieser Legislaturperiode einiges ändern:
http://welterbe-klostermedizin.de/index.php/blog/183-zugang-zu-cannabis-als-medizin-wird-erleichtert

Für uns als Forschergruppe sehr überraschend, aber auch erfreulich, waren die Untersuchungen mit einer Augensalbe aus dem Mittelalter, die von Kollegen aus Nottingham durchgeführt wurden. Wie schon die Forschung mit Artemisia annua, die ein wirkungsvolles Heilmittel bei Malaria hervorgebracht hat, zeigt auch die Arbeit in Nottingham, dass sich die Beschäftigung mit alten medizinischen Schriften durchaus lohnen kann und keine rein geschichtswissenschaftliche Beschäftigung sein muss:
Doch gab es auch ein paar Rückschläge. So ist in manchen Bereichen des Gesundheitswesens noch immer nicht angekommen, dass es auch vor dem 19. Jahrhundert eine rationale und wirkungsvolle Medizin gab. Überhaupt werden Arzneipflanzen mancherorts noch immer als "Pseudo-Placebos" verspottet - mit teils haarsträubenden historischen und pharmazeutischen Wissenslücken:
http://welterbe-klostermedizin.de/index.php/blog/169-einfach-mal-die-kresse-halten
http://welterbe-klostermedizin.de/index.php/blog/175-salicylsaeure-in-der-weidenrinde
http://welterbe-klostermedizin.de/index.php/blog/176-baldrian-und-johanniskraut-sind-pseudo-placebos

Dies schlägt sich dann auch leider in den ärztlichen Leitlinien nieder, welche die Phytotherapie weit häufiger berücksichtigen könnten und sollten:
http://welterbe-klostermedizin.de/index.php/blog/202-phytotherapie-in-den-aerztlichen-leitlinien

Auf der anderen Seite wird nach wie vor sehr viel Geld mit angeblichen Heilmitteln verdient, die zwar mit überaus vollmundigen Werbeaussagen über das Internet verkauft werden, aber für die es keinerlei belastbares Datenmaterial gibt:
http://welterbe-klostermedizin.de/index.php/blog/185-das-maerchen-vom-besonders-gesunden-himalayasalz
http://welterbe-klostermedizin.de/index.php/blog/178-der-geldwerte-hype-um-kokosoel

Es ist also auch für das kommende Jahr noch sehr viel Aufklärungsarbeit in beide Richtungen nötig. Außerdem werden wir uns zukünftig noch intensiver mit der Geschichte der Tumorerkrankungen und dem möglichen Nutzen historischer Quellen für die moderne Therapie beschäftigen. Bereits seit einigen Jahren gibt es dazu ein Projekt mit der HNO der Uniklinik Würzburg, in dem verschiedene Pflanzen aus alten Schriften präklinisch analysiert werden. Dennoch ist die Behandlung von Tumorerkrankungen ein vergleichsweise modernes Feld, wie ein kleiner historischer Überblick belegt:
http://welterbe-klostermedizin.de/index.php/blog/203-zur-geschichte-der-tumorerkrankungen

Erinnern möchten wir zum Schluss noch einmal an Prof. Heinz Schilcher, der die Phytotherapie in Deutschland wie kaum ein anderer geprägt hat. Er hinterlässt eine kaum zu füllende Lücke:
 
Kommen Sie gut ins neue Jahr und bleiben Sie neugierig!
 
 

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