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Mit Knoblauch gewürztes Lamm ist eine Spezialität des Frühjahrs. Aber nicht jeder mag ihn, dabei zeigt er gerade für den modernen Menschen wichtige Eigenschaften vor allem im Bereich der Prävention; schließlich sind Herz-/Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und Arterienverkalkung die häufigste Todesursache in den Industrieländern.
Schon in der ersten deutschen Naturkunde des in Wien und Regensburg wirkenden Konrad von Megenberg aus dem Jahr 1348 heißt es: Der Knoblauch ist der Theriak der Bauern. Der Theriak - eine komplexe, teure Arzneimischung - galt seit der Antike als das wirkungsvollste Heilmittel.

Knoblauch – Allium sativum L.Der Knoblauch ist unter den Lauchgewächsen (Unterfamilie Allioideae der Amaryllidaceae) die wirkungsvollste Heilpflanze. Größter Produzent ist China, weitere große Anbauländer sind Indien, Thailand, Ägypten, Südkorea, Spanien und die Türkei.

Der in der Heilkunde ausschließlich verwendete Pflanzenteil ist die Knoblauch-Zehe. Ihre Hauptwirkstoffe sind organische Schwefelverbindungen wie das Alliin, weitere Bestandteile sind u.a. Saponine und Selen. Besonders wichtig ist das ursprünglich in der Pflanze geruchlose Alliin. Beim Zerkleinern der Zehen entsteht jedoch Allicin, das für den typischen Knoblauchgeruch verantwortlich ist. Werden die Zehen zusammen mit Öl leicht erwärmt, bildet sich aus dem Allicin wiederum Ajoen. Die Alliinase ist hitzeempfindlich; starkes Erhitzen vermindert die Allicinbildung.<\/p>

Die Inhaltsstoffe zeigen in vitro antibakterielle und antimykotische Effekte; die klinische Relevanz ist begrenzt. Knoblauch kann die Thrombozytenaggregation beeinflussen; zusammen mit Thrombozytenhemmern/Antikoagulanzien vorsichtig anwenden und vor Operationen in der Regel 1–2 Wochen absetzen. Zu Blutfetten und Blutdruck sind in Studien kleine, inkonsistente Effekte beschrieben; Knoblauch ist eine mögliche Begleitmaßnahme, ersetzt aber keine ärztliche Therapie.

Knoblauch kann deshalb – als Teil eines Lebensstilkonzepts – zur Begleitung bei leicht erhöhten Blutfettwerten eingesetzt werden. Die häufig genannte Tagesmenge liegt bei etwa 4 g (ca. 2–3 Zehen). Für die Bildung von Allicin sollten die Zehen nach dem Zerkleinern kurz stehen gelassen und nur moderat erwärmt werden; starkes Erhitzen vermindert die Allicinbildung. Geruchsreduzierte, standardisierte Präparate können eine reproduzierbare Dosierung ermöglichen.

Literatur:
Johannes G. Mayer, Bernhard Uehleke, Pater Kilian Saum: „Handbuch der Klosterheilkunde“, ZS-Verlag München.

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