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Die arterielle Hypertonie, also ein Blutdruck oberhalb der Normgrenze, ist in den Industriestaaten vor allem bei älteren Menschen weit verbreitet. Man schätzt, dass in Deutschland mehr als die Hälfte der über 50-Jährigen an zu hohem Blutdruck leidet, wobei Deutschland hierbei an der Spitze der europäischen Staaten liegt.
 
Als ursächliche oder zumindest begünstigende Gründe liegen neben genetischen Faktoren oftmals Übergewicht sowie eine kochsalzreiche Ernährung vor. Folgen einer unbehandelten Hypertonie können Arteriosklerose und deren Komplikationen, insbesondere Schlaganfall und Herzinfarkt sein.
 
Differenziert werden muss zwischen dem primären bzw. essenziellen Bluthochdruck, der in etwa 90 Prozent der Fälle vorliegt und dem sekündären Bluthochdruck aufgrund von bspw. chronischen Nierenerkrankungen, Gefäßerkrankungen oder hormonellen Erkrankungen.
 
Eine Diättherapie kann - vor allem in Verbindung mit körperlichem Training und Stressmanagement - bei der essenziellen Hypertonie in vielen Fällen als nichtmedikamentöse Behandlungsmöglichkeit schon alleine erfolgreich sein. So ist u. a. zu beachten, dass der Energiebedarf des Menschen mit zunehmendem Alter abnimmt - vom Jugend- bis zum Rentenalter insgesamt um etwa 25 bis 30 Prozent.
 
Bei Übergewicht ist ein Ansatz, das Gewicht von 50 Prozent über dem Broca-Index (entspricht: (Körpergröße - 100 cm) * kg / cm) auf maximal 30 Prozent über dem Normalwert zu senken, bei 180 cm also auf höchstens 104 kg.
 
Völker mit niedriger Kochsalzzufuhr haben im Alter seltener Hypertonie sowie Blutdruckanstieg, wie weltweite Studien seit den 1970ern zeigen. Daher rät die Weltgesundheitsorganisation bereits seit Jahren eine natrium- und zugleich kochsalzarme Diät. Die Natriumaufnahme ist besonders bei männlichen Jugendlichen und Frauen bis zum 50. Lebensjahr oft um 50 bis 100 Prozent überhöht. Bei einer strengen Diät mit weniger als einem Gramm Kochsalz am Tag ist nahezu immer mit einer Senkung des Blutdrucks zu rechnen. Eine etwas weniger rigide Diät mit maximal drei bis vier Gramm je Tag führt immerhin noch bei etwa zwei Dritteln der Patienten zu einer Senkung. Zu bedenken ist hierbei, dass in Lebensmitteln auch Natriumsalze wie Natriumphosphat, -nitrat und -nitrit oder -alginat Verwendung finden, die nicht salzig schmecken.
 
Das Natrium-Kalium-Verhältnis könnte ebenfalls eine Rolle spielen: In Populationen mit hoher Kaliumzufuhr ist das Phänomen des Bluthochdrucks nämlich ebenfalls seltener zu beobachten.
 
Bei einer fettreduzierten Kost mit einem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist das Datenmaterial bislang widersprüchlich. Wenn überhaupt, scheint der blutdrucksenkende Effekt ungesättigter Fettsäuren sehr gering. Jedoch können eine vegetarische sowie die mediterrane Diät unterstützend zur Blutdrucksenkung beitragen. Die sogenannte DASH-Diät (Dietary Approches to Stop Hypertension) mit Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen, Ballaststoffen, fettarmen Milchprodukten und Fisch bei Verzicht auf rotes Fleisch und Süßigkeiten kann eine zusätzliche Option sein. Ein weiterer Ansatzpunkt ist der Alkoholkonsum, der nicht höher als 20 Gramm je Tag liegen sollte, was etwa 0,2 l Wein oder 0,5 l Bier entspricht.

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