Der Rosmarinstrauch ist eine mild wirkende Arzneipflanze mit einem bemerkenswert großen Anwendungsspektrum.
Die Pflanze gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae), die auch viele andere Arzneipflanzen wie Salbei, Thymian und Pfefferminze hervorgebracht hat. Die Heimat des Rosmarins sind die trockenen Hügellagen der Mittelmeerländer, die wichtigsten Anbauregionen sind Spanien, Südfrankreich, Marokko, Tunesien und Südosteuropa.
In der Phytotherapie werden die Rosmarinblätter und das aus ihnen gewonnene ätherische Öl genutzt. Es besitzt einen hohen Anteil an 1,8-Cineol und Kampfer, außerdem finden sich Lamiaceengerbstoffe und Triterpene.
Die Rosmarinblätter und ihr ätherisches Öl haben eine schwach virenhemmende Wirkung sowie einen krampflösenden Effekt. Die enthaltenen Bitterstoffe regen den Appetit und die Magensaftsekretion an.
Wissenschaftlich anerkannt ist die innerliche Anwendung von Rosmarinblättern und Rosmarinöl bei Verdauungsbeschwerden wie Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Blähungen und leichten krampfartigen Magen- und Darmbeschwerden sowie leichten Störungen der Galle.
Äußerlich angewendet wirkt das ätherische Öl anregend auf das zentrale Nervensystem und leicht durchblutungsfördernd. Es wird deshalb zur unterstützenden Behandlung bei Gelenkrheumatismus sowie bei Kreislaufbeschwerden infolge eines zu niedrigen Blutdrucks eingesetzt, außerdem bei Erschöpfungszuständen und zur unterstützenden Therapie von Zerrungen, Prellungen und Verstauchungen.
In der Erfahrungsmedizin findet Rosmarin auch bei der Behandlung von schlecht heilenden Wunden und Ekzemen in Umschlägen Verwendung.
Im Lebensmittelbereich dient Rosmarin sehr oft als Konservierungsmittel und Oxidationsschutz.