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Der Roggen wurde im Mittelalter in den nördlichen Regionen Europas zum wichtigsten Brotgetreide, da er auf den feuchteren Böden gut gedeiht. Das ist auch Hildegards Werk ‚Physica‘ zu entnehmen, wo sie schreibt: „Brot, das aus ihm gemacht ist, ist gut für gesunde Menschen und macht sie stark.“ Roggen wird als warm, dies aber als nicht so stark ausgeprägt wie beim Weizen beschrieben. Er habe viele gute Kräfte, meint die Äbtissin. So soll er Fettleibigen beim Abnehmen helfen, ohne sie zu schwächen. Für Menschen mit schwacher Verdauung sei er jedoch ungünstig.

Arzneilich wird Roggen, wie schon der Weizen, nur äußerlich angewendet: erwärmtes Roggenbrot soll als Auflage gegen Geschwülste helfen. Hautausschläge (Krätze) am Kopf werden mit der zermahlenen Rinde und Olivenöl behandelt, und erwärmte Brotkrümel sollen gegen Parasiten im Fleisch aufgestreut werden.

Roggen enthält viele Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium, Zink, Chrom und Magnesium, zudem enthält er alle essenziellen Aminosäuren, die für den Zellaufbau und das Wachstum wichtig sind. Er besitzt Ballast- und Schleimstoffe wie Pektin. Sie beeinflussen die Darmflora günstig und fördern die Verdauung und damit einen ausgewogenen Cholesterin- und Blutzuckerhaushalt.

Menschen mit einer ausgeprägten Glutenempfindlichkeit (Zöliakie) können leider kein Roggenbrot essen. Bei einer nur leicht ausgeprägten Empfindlichkeit können jedoch kleinere Mengen vertragen werden, weil Roggen nur wenig Klebereiweiß besitzt.

Ausführlichere Informationen im Buch „Heilkraft der Klosterernährung“ (erschienen im ZS-Verlag), insbesondere auf den Seiten 106-107.

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