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Der Eukalyptusbaum ist eine in Europa noch jüngere Arzneipflanze. Er wurde kurz vor 1800 in Indonesien entdeckt, dort ist er auf Celebes und Neuguinea heimisch; sein Hauptverbreitungsgebiet ist Australien. Er gehört zur Familie der Myrtaceae und kann über 70 Meter hoch werden. Damit gehört er zu den höchsten Bäumen der Erde. Er heißt auch Fieberbaum, weil er als sehr schnell wachsende Pflanze (4 bis 6 Meter im Jahr) zur Trockenlegung von malariagefährdeten Sumpfgebieten (z. B. in der italienischen Campagna) eingesetzt wurde. Heute wird der Eukalyptusbaum weltweit in subtropischen und mediterranen Zonen angepflanzt. Deutschland bezieht seine Eukalyptusblätter vor allem aus Spanien und Marokko, teilweise auch aus Russland.

In der Heilkunde wird vor allem das aus den Blättern gewonnene ätherische Öl eingesetzt. Es wirkt antiseptisch und expektorierend (auswurffördernd), wobei das Bronchialsekret nicht nur verflüssigt wird, vielmehr ist auch eine sekretomotorische Wirkung beobachtet worden. Daneben besitzt das Öl auch desodorierende und kühlende sowie krampflösende Eigenschaften.

Die Gerbstoffe der Blätter haben bei der Anwendung als Tee eine adstringierende Wirkung auf die entzündete Rachenschleimhaut.

Eukalyptusblätter und vor allem das daraus gewonnene ätherische Öl werden bei Erkältungskrankheiten der Luftwege empfohlen. Es wird sowohl innerlich als auch äußerlich in Form von Salben, Inhalationen oder Badezusätzen angewendet.

Eukalyptusöl darf bei entzündlichen Erkrankungen im Bereich von Magen, Darm und Gallenwegen sowie bei schweren Lebererkrankungen nicht eingenommen werden.

Bei Säuglingen und Kleinkindern sollten Zubereitungen mit Eukalyptusöl nicht im Gesicht, speziell im Bereich der Nase, aufgetragen werden.

Ausblick:
Das Potential der Pflanze scheint noch lange nicht ausgereizt zu sein. Isolierte Inhaltsstoffe der Eukalyptusblätter zeigen starke antivirale und entzündungshemmende Wirkungen, einige wirken stark antibakteriell, z. B. gegen kariesverursachende Mikroorganismen.

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