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Unter dem lateinischen Namen ros marinus finden wir den Rosmarin u. a. schon erwähnt bei Plinius dem Älteren (1. Jahrhundert n. Chr.). Die Bedeutung dieser Bezeichnung - wörtlich übersetzt ´Meerestau` - bleibt allerdings unklar; eine mögliche Erklärung könnte sein, dass die Pflanze an den Küsten des Mittelmeerraumes wächst und, vom Tau des Meeres befeuchtet, dort gut gedeiht.

Rosmarin  -  Rosmarinus officinalis, LamiaceaeMedizinisch wurde der Rosmarin in der Antike nicht genutzt. Erst die Klostermedizin entdeckte seine heilsamen Kräfte: im Lorscher Arzneibuch wurde er zur Behandlung von Erschöpfung und Schmerzen empfohlen, und Karl der Große ordnete seinen Anbau auf den Krongütern an. Während der folgenden Jahrhunderte wurde der Rosmarin als Arzneipflanze immer populärer; manchen galt er schließlich sogar als Wundermittel gegen fast alle Krankheiten. Übrigens verdrängte in Deutschland erst im 16. Jahrhundert der Myrtenkranz den bis dahin auch als Brautschmuck üblichen Rosmarin; aus dieser Zeit trägt er in manchen Gegenden noch den Namen ´Hochzeitskraut`.

Der bis zu einem Meter hohe immergrüne Strauch aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) ist durch seine charakteristisch duftenden, fast schon nadelförmig schmalen und unterseits weißfilzig behaarten Blätter leicht zu erkennen. In der Heilkunde werden die Blätter bzw. das daraus gewonnene ätherische Öl eingesetzt, das u. a. Cineol, Campher und α-Pinen sowie Labiatengerbstoffe enthält und dem Bitterstoffe zusätzlich noch einen leicht bitteren Geschmack verleihen.

Wissenschaftlich anerkanntes Einsatzgebiet für die innerliche Anwendung der Rosmarinblätter bzw. des reinen ätherischen Rosmarinöls sind dyspeptische Beschwerden, d. h. eine ´schwache Verdauung` mit Blähungen, schmerzhaftem Völlegefühl oder Appetitlosigkeit. Die durch das ätherische Rosmarinöl hervorgerufene Steigerung der Sekretion von Verdauungssäften und ein krampflösender Effekt an den Gallenwegen und am Dünndarm sind die Erklärung für diese Wirkung.
Auch äußerlich als Einreibung angewendet bewirkt das ätherische Rosmarinöl Gutes: es steigert lokal die Durchblutung des Gewebes und kann dadurch Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Kreislaufbeschwerden lindern.

Die Anwendung des Rosmarins ist unkompliziert: für die Zubereitung eines Tees übergießt man 1 Teelöffel Rosmarinblätter (je nach Verfügbarkeit frisch oder getrocknet) mit einer Tasse kochendem Wasser, lässt den Ansatz im abgedeckten Gefäß 15 min. lang ziehen und seiht dann ab. 3- bis 4-mal täglich trinkt man jeweils eine Tasse des warmen Tees zwischen den Mahlzeiten. Alternativ kann man auch 3- bis 4-mal täglich jeweils 3 bis 5 Tropfen reines ätherisches Öl in einem Glas warmem Wasser einnehmen.

Für ein Bad lässt man 50 g Rosmarinblätter mit 1 Liter Wasser aufkochen, lässt den Ansatz zugedeckt 30 min. bei abgeschaltetem Herd ziehen, seiht dann ab und gibt die Flüssigkeit dem Badewasser zu. Wegen der anregenden Wirkung empfiehlt sich ein solches Rosmarinbad allerdings nicht am Abend.

Wie fast alle reinen ätherischen Öle sollte man wegen der Gefahr einer (Schleim-)Hautreizung auch das ätherische Öl des Rosmarins nicht über längere Zeit und nicht in höherer Dosierung anwenden. Von einer medizinischen Anwendung von Rosmarin und seinen Zubereitungen während der Schwangerschaft - außer natürlich in üblicher Dosierung als Küchengewürz! – muss man vorsichtshalber abraten.

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