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Die Kirsche war bereits den antiken Griechen bekannt, kam aber erst mit den Römern in das heutige Mittel- und Südeuropa. Über die folgenden Jahrhunderte wurde die Kirsche immer wieder auch für medizinische Zwecke genutzt. In der japanischen Kultur spielt die Kirschblüte noch heute eine große Rolle.

Der griechische Geschichtsschreiber Herodot lernte die Kirsche im 5. Jh. v. Chr. bei den Skythen im heutigen Armenien kennen:
„Der Baum, von dem sie leben, heißt Pontikon, wird ungefähr so groß wie ein Feigenbaum und trägt Früchte, die Ähnlichkeit haben mit Bohnen und einen harten Kern. Wenn sie reif sind, werden sie durch ein Tuch geseiht, und dann fließt daraus ein dicker, schwarzer Saft ab, welcher Aschy heißt. Den lecken sie auf oder trinken ihn mit Milch vermischt.“



Der römische Feldherr Lucius Licinius Lucullus brachte die Kirsche im 1. Jh. v. Chr. als "wichtigste Kriegsbeute" von Kerasos am Pontos nach Italien.



Ibn Butlan, ein christlich-nestorianischer Arzt des 11. Jhds., beschrieb die Süßkirsche in seinem Werk "Taqwim es-sihha". Im 13. Jh. wurde es ins Lateinische übersetzt, ab dem 14. Jh. entstanden gekürzte, aber reichlich illustrierte Fassungen als "Tacuinum sanitatis".



Hildegard von Bingen charakterisiert den Baum folgendermaßen:
„Der Kirschbaum ist mehr warm als kalt. Er hat etwas von der Art eines Scherzes, der Fröhlichkeit schafft und doch manchmal schädlich ist.“
Die Früchte hält sie für weder besonders nützlich, noch für schädlich. Dafür empfiehlt sie die Kerne zu einer Salbe für einen nicht näher beschriebenen Aussatz, also Hautkrankheiten: Demnach soll man die rohen Kerne zerstampfen und mit ausgelassenem Bärenfett zu einer Salbe verarbeiten. Gegen Würmer soll man die Kerne in Essig beizen und dann nüchtern essen.
(Hildegard von Bingen, Physica Buch III, Kap. 6)

Adam Lonitzer erwähnt in seinem Kräuterbuch von 1557 die laxierende Wirkung von Süßkirschen.



Süßkirschen haben einen sehr hohen Gehalt an Mineralstoffen, vor allem Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphor – bei Sauerkirschen auch Eisen.
Der Mineralstoffgehalt lässt sich auch von außen erkennen: Je dunkler die Früchte, umso höher der Gehalt. Unter den Vitaminen sind vor allem Betacarotin, B1, B2 und B6 sowie Vitamin C erwähnenswert.
Hinzu kommt bei den sehr dunklen Früchten noch ein hoher Gehalt an dem antioxidativ wirkenden Farbstoff Anthocyan.
Besonders empfehlenswert sind die Kirschen für Kinder, da sie alles enthalten, was zum Aufbau von Knochen, Zähnen, Knorpeln, Haut und Bindegewebe. Aber auch für Erwachsene haben sie interessante Wirkungen: Das Kalium hilft mit seiner entwässernden Wirkung für Entlastung von Herz, Leber und Nieren. Ein halbes Pfund Kirschen am Tag soll den Harnsäurespiegel senken.
Sauerkirschen haben nicht nur viel Eisen, sondern auch mehr Vitamin C und Folsäure, was für die Blutbildung wichtig ist.



Sakura (Kirschblüte)

Sakura, Sakura,
in den Feldern und Hügeln und den Dörfern
So weit das Auge reicht.
Wie Nebel, wie Wolken.
Leuchtend in der aufgehenden Sonne,
Sakura, Sakura.
Die Blütezeit.

Sakura, Sakura,
der Frühlingshimmel
so weit das Auge reicht.
Wie Nebel, wie Wolken.
Der Duft und die Farben,
gehen wir, gehen wir
uns am Anblick erfreuen.

Eine Aufnahme des japanischen Volksliedes finden Sie hier:
https://www.youtube.com/watch?v=XPGNqwT2N_Y

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