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Fuß- und Unterschenkelbäder spielen in der Naturheilkunde von jeher eine große Rolle und können abhängig von der gewünschten Wirkung sehr unterschiedlich angewendet werden.

Aufgrund ihrer Temperaturreize entfalten Bäder auch ohne Zusätze eine Wirkung. So wird ein kaltes Fußbad mit einer halben bis ganzen Minute Länge zur Stärkung der Muskulatur oder bei Einschlafproblemen empfohlen. Bei chronischen Schlafproblemen hingegen macht ein warmes Fußbad über 10 bis 20 Minuten mehr Sinn. Bäder mit ansteigender Temperatur eignen sich, um den Verlauf einer beginnenden Erkältung günstig zu beeinflussen. Hier simuliert man durch eine langsame Temperaturanhebung von 35° auf 42° ein Fieber. Wechselbäder können den Kreislauf ankurbeln, wobei die Temperatur des kalten Wassers unter 15° betragen sollte und die des warmen Wassers 36° und höher.

Bei müden und geschwollenen Füßen und Beinen kann ein warmes Bad mit etwas Salz angewendet werden, um eine durchblutungsfördernde Wirkung zu erzielen.

Phytotherapeutisch kommen grundsätzlich folgende Arzneiformen in Frage: Tees, Tinkturen und ätherische Öle. Bei Tees ist darauf zu achten, dass man - abhängig von den verwendeten Drogen - ungefähr die vierfache Menge Mischung gegenüber einem Liter Genusstee verwendet und ansonsten die entsprechenden Zubereitungshinweise berücksichtigt. Für alkoholische Auszüge (Tinkturen) gilt eine Faustformel von 30 Milliliter (ca. 3 Esslöffel) je 5 Liter Bad. Bei ätherischen Ölen wird ein Emulgator wie Honig oder Milch, alternativ etwas Salz benötigt, da das Öl sonst auf der Wasseroberfläche schwimmt. Gewöhnlich reichen zwischen 3 und 6 Tropfen Öl für ein Bad vollkommen aus.

Bei müden Füßen und Beinen können Rosmarin, Pfefferminze, Kamille und Melisse einzeln oder in Kombination eingesetzt werden. Gegen Gelenkschmerzen eignen sich Arnika, Heublumen und wiederum Rosmarin. Im Falle von Erkältungskrankheiten sind Salbei, Thymian, Eukalyptus und Kiefer empfehlenswert. Krampfartige Menstruationsbeschwerden lassen sich mit Rosmarin und Muskatellersalbei lindern.

Bei Fußgeruch oder Schweißfüßen gibt es eine ganze Reihe möglicher Pflanzen: Salbei, Pfefferminze, Zitronenrinde, Lavendel, Schachtelhalm, Eichenrinde und Heublumen. Eichenrinde ist vor der Anwendung etwa 15 bis 20 Minuten auszukochen, damit sich die Wirkstoffe im Wasser lösen. Heublumen sollten erst mit heißem Wasser übergossen werden, bevor sie dem Badewasser zugesetzt werden. Man verwendet ca. eine Handvoll Heublumen je Liter Bad.

Weidenrinde eignet sich nicht nur bei Schweißfüßen, sondern auch bei Fußpilz und zum Aufweichen von Hornhaut. Hierfür setzt man 1 bis 2 Esslöffel Droge in einem Liter kalten Wasser an, bringt das Wasser zum Sieden und lässt den Tee anschließend 20 Minuten ziehen. Achtung: Weidenrinde kann zu dauerhaften Verfärbungen an der Wanne führen, daher sollten bei der Anwendung entsprechend  alte Gefäße verwendet werden.

Bei aufgescheuerten Blasen kann Kamille die Heilung begünstigen. Hierzu kocht man zwei Handvoll Blüten ab, filtert diese heraus und gibt den Tee in das Badewasser.

Das Senfmehlfußbad kann bei Kopfschmerzen, Migräne und Nasennebenhöhlenentzündungen, aber auch bei aufkommenden Erkältungen und Grippe angewendet werden. Auf das Badewasser mit 37° kommen 2 Esslöffel Senfmehl. Um über eine Zeit von 20 Minuten eine gleichbleibende Temperatur zu gewährleisten, sollte etwa alle 5 Minuten etwas heißes Wasser nachgegossen werden. Deshalb sollte die Wanne anfangs nur zu gut zwei Dritteln gefüllt sein. Abschließend spült man die Füße mit lauwarmem Wasser ab, reibt sie mit Johanniskrautöl oder einem guten Olivenöl ein und bedeckt die Füße am besten mit Wollsocken. Da das Bad eine Hautrötung hervorruft, ist eine Nachruhe von 30 Minuten einzuhalten. Alternativ wendet man es vor dem Zubettgehen an. Senfmehlfußbäder sind auch für Kinder geeignet. Als Dosierung haben sich ein halber Esslöffel Senfmehl bei Kindern zwiwschen 3 und 6 Jahren sowie ein Esslöffel bei Kindern ab 6 Jahren bewährt.

Allgemeine Hinweise:
Fußbäder sollten in der Regel nicht länger als 20 Minuten angewendet werden. Heiße Fußbäder sind nicht geeignet, wenn Krampfadern, Venenentzündungen oder Thrombosen vorliegen. Bei Herz- und Gefäßerkrankungen ist generell Vorsicht geboten. Auch Schwangere sollten sehr vorsichtig mit heißen oder ansteigenden Bädern sein, Senfmehlfußbäder werden aber teils gezielt eingesetzt, um die Wehen einzuleiten.

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